Hallo zusammen,
eine interessante Diskussion - ich muss jetzt auch mal meinen Senf dazu geben:
1.) Im RKT/GFT (der schöne alte Tarif) war die leere Rückfahrt mit eingepreist, das ist nun mal eine Tatsache. Gleichwohl wurde zu damaligen Zeiten noch richtig gutes Geld verdient, v.a. dann, wenn man nicht leer zurück fuhr (was allerdings in den Zeiten vor PC, Handy, Tablet etc. auch noch ein wenig schwieriger war als heute). Allerdings wurde der Tarif - auch damals schon - auf jede erdenkliche Art unterlaufen, auch und v.a. von großen Auftraggebern...
2.) Die hier erwähnte Statistik von Schenk und/oder Dachs, wonach nach 15-18 Monaten neue TUs ran müssen, weil die derzeitigen über den Jordan sind: klar ist das so, nach etwa dieser Zeit rückt nämlich das liebe Finanzamt an und dann merken die Jungs mit den chromblitzenden 600-PS-Kutschen, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist...
3.) Die Berufszugangsvoraussetzungen für Güterkraftverkehrsunternehmer klingen zunächst einmal recht streng - allerdings ist eine Sach-und Fachkundeprüfung durchaus mit den vier Grundrechenarten, gesundem Menschenverstand und etwas Lernerei (Maße/Gewichte/Vorschriften etc) zu bestehen. Es gibt allerdings in diesen Prüfungen viele - gute! - Fahrer, die zu Selbständigen TUs gemacht werden sollen - und damit schlicht überfordert sind. Nichts gegen Mitbürger mit Migrationshintergrund (ich könnte die Prüfung auf Russisch auch nicht ablegen!), aber wenn offensichtlich die Fragen schon nicht verstanden werden, wie sollen dann die Antworten richtig sein? Und am besten ist es, man schickt gleich die Gattin zur Prüfung ("Mein Mann muss ja fahren") - die weiß dann im Zweifelsfall noch nicht einmal, dass an einem LKW Reifen unten dran sind - und dass die möglicherweise auch Geld kosten könnten....
Ich möchte zu diesem Thema nur ein Beispiel nennen: da ich Mitglied im IHK-Prüfungsausschuss für GüKV-Unt. bin, habe ich in einer mündlichen Prüfung einem Kandidaten die durchaus ernst gemeinte Frage gestellt, ob ich ab dem nächsten Monat bei ihm als Fahrerin anfangen könne. Auf seine ungläubige Frage, weshalb ich das wolle, habe ich mit dem Fahrerlohn, den er in der Frachtenkalkulation, die als schriftliche Prüfungsaufgabe gestellt war, gekontert: bei ihm hat der Fahrer nämlich 200.000.-- € (i.W.: zweihunderttausend) p.a. verdient - auf einem 7,5 to, bitteschön. Soviel zum Thema "gesunder Menschenverstand" und "Grundrechenarten". Wohlgemerkt, die Eckdaten (Bruttolohn mtl., Spesen) waren vorgegeben, es musste nur das Jahres-Salär errechnet werden.
Muss man sich dann noch wundern?
Herzliche Grüße, Koppi
eine interessante Diskussion - ich muss jetzt auch mal meinen Senf dazu geben:
1.) Im RKT/GFT (der schöne alte Tarif) war die leere Rückfahrt mit eingepreist, das ist nun mal eine Tatsache. Gleichwohl wurde zu damaligen Zeiten noch richtig gutes Geld verdient, v.a. dann, wenn man nicht leer zurück fuhr (was allerdings in den Zeiten vor PC, Handy, Tablet etc. auch noch ein wenig schwieriger war als heute). Allerdings wurde der Tarif - auch damals schon - auf jede erdenkliche Art unterlaufen, auch und v.a. von großen Auftraggebern...
2.) Die hier erwähnte Statistik von Schenk und/oder Dachs, wonach nach 15-18 Monaten neue TUs ran müssen, weil die derzeitigen über den Jordan sind: klar ist das so, nach etwa dieser Zeit rückt nämlich das liebe Finanzamt an und dann merken die Jungs mit den chromblitzenden 600-PS-Kutschen, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist...
3.) Die Berufszugangsvoraussetzungen für Güterkraftverkehrsunternehmer klingen zunächst einmal recht streng - allerdings ist eine Sach-und Fachkundeprüfung durchaus mit den vier Grundrechenarten, gesundem Menschenverstand und etwas Lernerei (Maße/Gewichte/Vorschriften etc) zu bestehen. Es gibt allerdings in diesen Prüfungen viele - gute! - Fahrer, die zu Selbständigen TUs gemacht werden sollen - und damit schlicht überfordert sind. Nichts gegen Mitbürger mit Migrationshintergrund (ich könnte die Prüfung auf Russisch auch nicht ablegen!), aber wenn offensichtlich die Fragen schon nicht verstanden werden, wie sollen dann die Antworten richtig sein? Und am besten ist es, man schickt gleich die Gattin zur Prüfung ("Mein Mann muss ja fahren") - die weiß dann im Zweifelsfall noch nicht einmal, dass an einem LKW Reifen unten dran sind - und dass die möglicherweise auch Geld kosten könnten....
Ich möchte zu diesem Thema nur ein Beispiel nennen: da ich Mitglied im IHK-Prüfungsausschuss für GüKV-Unt. bin, habe ich in einer mündlichen Prüfung einem Kandidaten die durchaus ernst gemeinte Frage gestellt, ob ich ab dem nächsten Monat bei ihm als Fahrerin anfangen könne. Auf seine ungläubige Frage, weshalb ich das wolle, habe ich mit dem Fahrerlohn, den er in der Frachtenkalkulation, die als schriftliche Prüfungsaufgabe gestellt war, gekontert: bei ihm hat der Fahrer nämlich 200.000.-- € (i.W.: zweihunderttausend) p.a. verdient - auf einem 7,5 to, bitteschön. Soviel zum Thema "gesunder Menschenverstand" und "Grundrechenarten". Wohlgemerkt, die Eckdaten (Bruttolohn mtl., Spesen) waren vorgegeben, es musste nur das Jahres-Salär errechnet werden.
Muss man sich dann noch wundern?
Herzliche Grüße, Koppi