Umgang mit offenen Forderungen und Zusatzkosten

    • Ja, nach mehreren Tagen sehe ich jetzt ein, dass ein Rechtsweg hier wohl aussichtslos ist. Eine Kollegin hat bereits erneut den Kontakt zum Auftraggeber gesucht, um zumindest einen Teilbetrag auf freundliche Weise zu erzielen. Der Aufwand hat sich dennoch gelohnt. Ich habe definitiv etwas gelernt und weiß jetzt für die Zukunft besser, wie weit man gehen kann und welche Schritte im Vorfeld nötig sind.

      Ich habe gerade auch noch einmal mit unserem Subunternehmer gesprochen und ihm die gesamte Situation geschildert. Hätten wir einfach an der Straße stehen bleiben sollen mit der Aussage "Hier kann nicht entladen werden, Standkosten oder zurück auf deren Kosten" bzw. uns das Risiko schriftlich bestätigen lassen, wäre das der richtige Weg gewesen.

      Unser Subunternehmer sprach von einem Ausfallbetrag von zumindest 800,00 EUR. Ich habe ihm jedoch bereits klargemacht, dass er uns für diesen Betrag verklagen soll – nach aktueller Rechtslage sieht die Situation für ihn nicht gut aus.

      Warten wir ab, was jetzt am Ende passiert.

      Eine Sache möchte ich nach post #49 dennoch klarstellen: Es geht hier zu keiner Sekunde darum, jemanden abzuziehen oder gierig zu sein. Nach Abzug von Steuern, Personal und Aufwand (aus Unternehmersicht) sind wir sowieso schon im Minus.

      Ich wäre in Zukunft dankbar für konstruktives Feedback, falls ich mal wieder eine Frage habe.

      In diesem Sinne, einen schönen Feierabend! Weitere Infos folgen, wie es weitergeht bzw. ausgeht.
    • @Ahnungslos 3.0
      Ohne einmal „antesten“ wird er nie wissen welche gut ist und welcher nicht :)

      mich hoffe du berichtest, exmado

      zu den Fotos :)
      Passiert aber ich hätte es schriftlich festgehalten, dass ich nicht empfehle den Auflieger da reinzudrücken
      Bei dem schriftlichen Teil wäre der WE mit Sicherheit schon abgerückt von seiner Idee Meinung etc

      ps aber Klever von WE
      Billig ohne Raupen kaufen und sich einen „doofen“ finden der so weit es geht an den Platz der Maschine fährt - weniger kranstunden, kürzeren Weg, kleinerer Kran von Nöten etc
      Wäre der lkw weiter weg geblieben wäre die Sache teuer, weil auf unbefestigtem Weg ~26Tonnen bewegen usw

      hat er den Kran eigentlich erst Gerufen als die Maschine da war, oder schon vorher alles geprüft?
    • @Exmado
      Danke für die Bilder in #45 , macht die Geschichte wirklich "rund".

      Beim Blick auf die Ladung "rostiges Eisen" und die Schilderung der Ereignisse drumherum:
      Wo findet man solches Geschäft?
      Das ist in XXXL die Sorte Transporte wie sie bei uship, shiply usw verhöckert werden.
      Oder womit sich gelegentlich Leute hier im Forum in die Rubrik "Transporte zu vergeben" verirren.
      Was gibt's da noch für andere Börsen, Quellen ?
      Habe wirklich keine Ambitionen auf solches Geschäft, aber interessieren tut's mich schon...
    • Danke für die Bilder,

      ich muss mal sagen, ich lag schon richtig, ich hätte mir die Strecke angeschaut und meiner Dispo erläutert, dass diese nicht befahrbar ist (stark sandhaltiger Boden). Ich denke mal, das mindeste was er abgefordert hätte wäre über den Lieferanten von seinem Empfänger eine Bestätigung, dass die Strecke befahrbar ist. Vorher hätte ich als Fahrer nix gemacht ausser auf Weisung meiner Dispo.


      Interessantes Video, ab 8.12 bzw 10.00 wirds lauter :) Ronny Schäfer"Der Bandmasschef" [Original] extended cut (youtube.com)




      und meme
    • Stahltrucker schrieb:

      Interessantes Video, ab 8.12 bzw 10.00 wirds lauter Ronny Schäfer"Der Bandmasschef" [Original] extended cut (youtube.com)
      Danke für den Link! Den Spruch "Kranplätze müssen verdichtet sein!" habe ich zwar schon mal gehört, dessen Ursprung und Ronny Schäfer kannte ich noch nicht.
      Legendär! :thumbsup:

      Wer die Pro-Sieben-Reportage aus 2005 voller Länge (37 Min.) sehen will:


      Und zum Feierabend auf der norwegischen Baustelle eine Palette vom guten Grafenwalder Büchsenbier (Min. 15:00)
      Habe eine recht hohe Meinung von der Professionalität der Norweger, aber Ronny sieht das anders und weiss auch, warum die nicht in der EU sind :) .
      Im Jahr 2005 mit einer polnischen Monteurstruppe ging der Führungsstil noch. Heute mit Generation Z müsste er etwas "achtsamer" kommunizieren :whistling:
      Wahrscheinlich würde es die Reportage nicht mal mit Warn- und Triggerhinweis vorneweg ins Fernsehen schaffen.
    • Exmado schrieb:

      Unser Subunternehmer sprach von einem Ausfallbetrag von zumindest 800,00 EUR. Ich habe ihm jedoch bereits klargemacht, dass er uns für diesen Betrag verklagen soll – nach aktueller Rechtslage sieht die Situation für ihn nicht gut aus.
      Falls dein TU dich wirklich wegen der relativ geringen Summe verklagt, dann solltest Du auch deinem Auftraggeber "den Streit verkünden" lassen.
      § 72 ZPO - Einzelnorm
      Fall er dem "Streit beitritt" und damit Prozessbeteiliger wird, gelten die Feststellungen dieses Prozesses (z.B. berechtigte Standgeldansprüche) auch im Verhältnis zwischen dir und deinem Auftraggeber.

      Hatte ich mal in einem Rechtstreit, den mein Kunde gegen seinen Auftraggeber wegen strittiger Forderungen im Zusammenhang mit einem Transportschaden geführt hat. Mir als Sped. und dem TU wurde "der Streit verkündet" .Es ging um einen Betrag im unteren fünfstelligen Bereich.
      Vom Schadenereignis bis zum Urteil vergingen über zwei Jahre.
    • Guten Morgen,

      es gibt einen Unterschied zwischen Gier und einer Lektion. Wie bereits mehrfach erwähnt, macht es für uns am Ende des Monats keinen Unterschied, ob es 200,00 oder 2.000,00 EUR sind. Sollte es einen Unterschied machen, hätten wir die Firma längst geschlossen.

      Hier geht es in erster Linie darum, dass der Auftraggeber trotz mehrfacher Telefonate im Vorfeld sämtliche Vereinbarungen nicht eingehalten hat und den LKW von morgens an mit der Aussage "habe gerade etwas anderes zu tun, er soll warten" hingehalten hat. Bereits von der ersten Minute an war uns bewusst, dass es hier Ärger geben wird und dass der Auftraggeber diese Kosten nicht zahlen will oder wird.

      Dass sich der Fall so in die Länge zieht, liegt aktuell eher an uns, da wir hier diverse Möglichkeiten getestet haben, um zu sehen, wie weit wir gehen können bzw. wie derartige Forderungen durchgesetzt werden können.

      Unabhängig von der Gesamtsituation haben wir hier einiges Neues gelernt, was uns für die Zukunft einen enormen Mehrwert bietet. :thumbup:

      Schöne Grüße