emil121 schrieb:
allo allerseits,
ich, m23, habe eine Zusage zur Ausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung bei der DHL bekommen. Da ich später einmal eine mittlere Führungspositionen bekleiden will, überlege ich gerade, wie ich mich hinterher weiterbilden sollte um dieses Ziel zu erreichen. Ich habe einige Fragen an Logistikinsider, die mir da sehr weiterhelfen könnten
1) Ich habe bereits ein erstes Studium (BA, Sprach- und Sozialwissenschaftlich) abgeschlossen, wie auch mein Abi mit einem 1,x Schnitt. Nachdem ich die Speditionskaufmannsausbildung abschließen werde, möchte ich einen BSc in Logistik oder BWL machen. Am Ende werde ich ungefähr 30 Jahre alt sein und werde mich gut 10 Jahre lang nach der Schule an der Uni / in Ausbildung befunden haben. Wie kommt solch ein Lebenslauf in den Personalabteilungen an, wenn ich mich auf mittlere Führungspositionen bewerbe? Ist das nicht zielstrebig genug? (Begründen kann ich meine Entscheidung jetzt in die Logistik gehen zu wollen.)
2) Hat man auf dem Logistikarbeitsmarkt bessere Chancen, wenn man eine Ausbildung in einem renommierten Unternehmen, wie der DHL, gemacht hat?
3) Wie sehen Unternehmen diese Ausbildung, wenn ich hinterher noch Logistik studiere? War sie dann überflüssig, oder wird diese Praxis vor dem Studium von Unternehmen positiv gewertet?
4) Ich finde, dass man die Möglichkeiten des Tages nutzen sollte. Da ich nun die Zusage habe, würde ich sie gern wahrnehmen. Wenn ich jetzt erstmal nur BWL oder Logistik an der Uni studieren würde, müsste ich wahnsinnig viele Praktika nebenher absolvieren - und hinterher keinerlei Garantie auf Übernahme. Erst eine Ausbildung und dann noch einmal zu studieren kostet zwar 2/3 Jahre mehr Zeit, aber ich habe hinterher mehr Praxiserfahrung. Wie seht ihr das? Vernachlässige ich hier wichtige Punkte, nach denen ich mich anders entscheiden sollte?
5) Ist eine Weiterbildung als Verkehrsfachwirt oder sals geprüfter Logistiker eine gute Alternative zum BWL oder Logistikstudium? Führt diese auch zu mittleren Führungspositionen?
Hallo Emil,
zu 1)
In Logistik und Spedition wimmelt von es Seiteneinsteigern und Leuten, die vorher was anderes gemacht haben. Es geht darum, den Lebenslauf plausibel zu erklären zu können. Wer einen völlig glatten Lebenslauf hat, hat den entweder geschönt , hat nie was ausprobiert oder ist nie ein Risiko eingegangen und ist damit für Logistik unbrauchbar
Zu 2)
Kann man pauschal nicht so sagen. Eine Ausbildung bei einem Konzernspediteur hat i.d.R eine größere Bandbreite, man hat ev. die Möglichkeitin der Ausbildung mehrere Bereiche wie Land-/See-/Luftfracht kennenzulernen, kann später nach der Ausbildung innerhalb der Organisation ins Ausland gehen. Allerdings hat man meistens die Konzernstrukturen, oft eher bürokratisch , hierarchisch und mit sich selbst beschäftigt.
Bei einem kleinen bist Du nah dran an der Praxis, lernst aber oft nur den Bereich kennen, in dem das Unternehmen tätig ist.
Meine Empfehlung ist eine Ausbildung in einem größeren Unternehmen , wo man Einblick in ein breiteres Spektrum bekommt.
DHL beurteile ich nicht pauschal als negativ, kommt darauf an wo , welche Bereiche abgedeckt werden etc
Zu 3)
Praxiserfahrung mit Theorie „on top“ ist ein absolutes Plus, als reiner Theoretiker wird man es schwer haben, auf jeden Fall wenn man zunächst die untere / mittlere Führungsebene anstrebt
Zu 4)
sehe ich absolut gleich, mach mal
Zu 5)
Auf jeden Fall, auf dieser Schiene werden im Moment noch die meisten mittleren Führungskräfte gebacken.
Fazit: Mit einer Ausbildung zum Speditionskaufmann (ich benutze noch die alte Bezeichnung), verbaust Du dir nichts, sondern hast eine gute Basis.
Gruss
vom Ahnungslosen